Die ersten Tage schauten wir mit Nico viel fernsehen und zockten Videospiele – meistens Mario Kart. Denn so konnten wir einen Zugang zu Nico finden. Er wirkte in diesen Momenten glücklicher und fröhlicher. Durch den gemeinsamen Medienkonsum konnten wir Vertrauen schaffen und Nico fühlte sich zunehmend wohler. Die Fernsehsendungen und Videospiele waren bekannt für ihn und schafften ein Stück von Sicherheit. Von Nico‘s Vorgeschichte wissen wir, dass er und seine Geschwister einem ungefilterten und übermäßigem Medienkonsum ausgesetzt wurden. Die Drei konsumierten jegliche Medieninhalte, egal ob sie für Kinder bestimmt waren oder nicht. Horrorfilme, Schießereien und Gewalthandlungen waren dabei keine Seltenheit. Besonders Nico’s Schwester plagen diese Inhalte bis heute. Sie berichtete regelmäßig von Albträumen und Ängsten vor bösen Monstern oder Gestalten. Eines Tages malte sie Bild von einem Horrorhaus, in dem Kinder getötet werden, wenn sie nicht schnell genug weglaufen. Regelmäßig spielten die Geschwister Gewalthandlungen aus verschiedenen Horrorfilmen nach.