13. Dezember 2024
Ben – Teil 5
Ben; 2,5 Jahre alt: Ich wache auf, aber die Decke drückt so fest auf mich, dass ich fast verschwinden will. Lena, ein Großer Strolch, sagt “Guten Morgen” – ihre Stimme ist so laut! Ich will nicht raus aus dem Bett, weil es hier sicher ist. Draußen ist es hell, das tut meinen Augen weh. Beim Frühstück bekomme ich Porridge, aber er riecht heute anders. Ich will ihn nicht essen, weil er nicht so ist wie sonst. Lena versteht es nicht, und das macht mich wütend. Warum kann sie es nicht einfach verstehen? Meine Bausteine sind meine Welt. Ich baue Türme, immer die gleichen Farben, immer die gleiche Reihenfolge. Wenn Lena einen Stein bewegt, wird alles falsch, und es tut weh. Ich weine, ich schreie, ich werfe mich auf den Boden, kann mich nicht ausdrücken, – ich will es so, wie ich es gemacht habe. Die anderen Kinder schreien auch, mir ist das alles zu viel. Nach dem Bauen gehen wir nach draußen. Der Wind sticht wie kleine Nadeln, alles ist laut und bewegt sich. Aber die Blätter im Garten – sie tanzen, sie sind so ruhig und schön. Ich sehe nur die Blätter, und dann ist es, als gäbe es nur mich und sie. Alles andere ist verschwunden. Später gehen wir wieder nach drinnen zum Baden. Das warme Wasser beim Baden ist gut, bis Lena es über meinen Kopf schüttet – es fühlt sich an wie ein Sturm. Ich schreie, will raus. Endlich bin ich wieder im Bett, wo alles still ist. Mein Stoffbär ist bei mir, es ist dunkel und leise. Jetzt kann ich ganz ruhig atmen.