Die Bremer Fritz-Hollweg-Stiftung hat dem Kinderheim Kleine Strolche die vier dringend benötigten Defibrillatoren gespendet. Die Bremer Herzchirurgen Dr. Samira Otto, Klaus Otto und Dr. Thorsten Schmidt aus dem Klinikum Links der Weser hatten eine private Charity-Aktion gestartet, damit für die Kinder in den Inobhutnahmen die elektronischen Lebensretter zur Verfügung stehen.  

Eigene Defibrillatoren waren ein lang gehegter Wunsch des Kinderheims, denn wenn Babys und Kleinkinder nach Misshandlungen oder Vernachlässigung ins Kinderheim Kleine Strolche kommen, ist ihr kleiner Körper oft sehr schwach. „Ich erinnere mich an ein Mädchen, das die ersten zweieinhalb Jahre seines Lebens komplett in seinem Gitterbett eingesperrt war“, erzählt Bernhard Schubert, Geschäftsführer des Kinderheims Kleine Strolche. „In den ersten Tagen im Kinderheim ist die Kleine mehrfach kollabiert, weil sie völlig unterernährt war. Dies ist nur einer dieser Fälle, bei dem wir uns dringend eigene Defibrillatoren gewünscht haben…“ 

Es ist ein zwiespältiges Thema. Viele Einrichtungen können und wollen Kinder, die z. B. nach einem Schütteltrauma monitorüberwacht werden müssen, nicht aufnehmen. Die Kleinen Strolche verfügen über medizinisches Fachpersonal, um den Kleinen die Zwischenstation im Krankenhaus verkürzen zu können. Denn man darf nie vergessen – auch die Seele der Kinder ist schwer verletzt, und sie müssen schnellstmöglich emotional aufgefangen werden. Die Kinder brauchen feste Bezugspersonen, und das kann ein Krankenhaus nicht leisten. Dennoch ist es auch mit einem Risiko für das Kinderheim verbunden.

„Unsere Stiftung wurde gegründet, um Kindern zu helfen, die Hilfe wirklich benötigen“, so Gunilla Hollweg, Geschäftsführerin der Bremer Fritz-Hollweg-Stiftung. „Deshalb war es für uns selbstverständlich, die Aktion „Herzenssache“ von den Bremer Herzchirurgen zu unterstützen und wir freuen uns, dass wir die vier Haupthäuser des Kinderheims mit Defibrillatoren ausstatten konnten.“