Viele reden über einen möglichen Stromausfall oder Blackout – doch niemand weiß, ob er wirklich kommt. Gerade in den stationären Hilfseinrichtungen – wo die Verantwortung für andere Menschen am größten ist – macht es allerdings Sinn, sich auf jede mögliche Krise gut vorzubereiten. Jetzt hat der Geschäftsführer des Kinderheims Kleine Strolche, Bernhard Schubert, einen Vorsorgeplan geschrieben, mit dem auch stationäre Hilfseinrichtungen gut und einfach durch eine mögliche Krise kommen.

Bernhard Schubert beschäftigt sich als Geschäftsführer der Kinderschutzorganisation „Kleine Strolche“ seit 15 Jahren mit dem Thema Krisen- und Notfallvorsorge. „Wir haben mehrere Notaufnahmehäuser für Kinder von 0 bis 6 Jahren an verschiedenen Standorten in Norddeutschland, familienanaloge Wohngruppen, Erziehungsstellen und Mutter-Kind- Wohnbereiche für junge Mütter ab 14 Jahren. Insgesamt leben derzeit ca. 70 Kinder, Jugendliche und junge Mütter mit ihren Kindern bei uns. Das jüngste Kind ist gerade 2 Tage alt“, so Bernhard Schubert. „Die selbst gestellte Anforderung war von Anfang an, die Verantwortung für die uns anvertrauten Menschen auch in Krisen- und Notsituationen gewährleisten zu können. Deshalb ist es für uns selbstverständlich, auf jedwede Krise vorbereitet zu sein.“

Nachdem er grad in den vergangenen Wochen mehrfach um Rat für die Vorsorge verschiedener stationärer Einrichtungen gefragt wurde, kam ihm die Intention, sein jahreslanges Wissen zu Papier zu bringen. 40 Seiten umfasst sein Notfall- und Krisenvorsorgeplan. 10 Videotutorials mit vielen wertvollen Tipps und Handlungsempfehlungen ergänzen das Konzept. „Mir ist es wichtig, keine Angst zu schüren – denn mit einer guten Vorbereitung muss man die nicht haben“, so Schubert.

Unterstützt wurde das Projekt von Herbert Saurugg, Experte für die Vorbereitung auf den Ausfall lebenswichtiger Infrastrukturen und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge. Er schrieb nicht nur das Vorwort des Praxishandbuches, sondern war auch für ein Interview bereit, in dem er sein internationales Wissen und seine spezifischen Erfahrungen in Österreich teilt.