Hochkarätigen Besuch empfingen die Kleinen Strolche auf dem Gelände des Therapiezentrums in Bücken: Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil informierte sich über die angebotenen therapeutischen und pädagogischen Angebote der Kleinen Strolche und schaute beim Therapeutischen Reiten zu. Hochinteressiert informierte er sich bei Geschäftsführer Bernhard Schubert über die aktuelle Problemlage in der Kinder- und Jugendhilfe sowie über Zukunftspläne des Kinderheim Kleine Strolche. Parallel besuchte uns ebenfalls Ingo Siegner, Vater des Kleinen Drachen Kokosnuss, der Herrn Weil gerne von seiner langjährigen Partnerschaft mit den Kleinen Strolchen erzählte.
Tonja, du hast schon mehrfach das Kinderheim Kleine Strolche besucht. Was hat dich dazu bewegt, dorthin zu gehen, und wie war die Erfahrung für dich?
Der Besuch bei den Kleinen Strolchen war für mich eine sehr intensive und emotionale Erfahrung. Es war ursprünglich lediglich geplant, dass ich Einnahmen von dem Verkauf meiner Merchandising Produkte spende und wollte mir die Einrichtung gerne persönlich ansehen. Die Geschichten der Kinder dort haben mich tief berührt. Sie sind alle durch schwierige Zeiten gegangen, aber gleichzeitig spürt man so viel Hoffnung. Diese Begegnungen haben mir klar gemacht, dass wir als Gesellschaft nicht genug hinschauen, wenn es um die Schwächsten geht – die Kinder, die unseren Schutz am meisten brauchen.
Du hast nach diesem Erlebnis den Song „Kleiner Strolch“ geschrieben, der sich mit dem Thema Kinderschutz auseinandersetzt. Wie ist dieser Song entstanden und was möchtest du damit ausdrücken?
Der Song entstand quasi automatisch. Ich bin nach meinem Besuch im Kinderheim nach Hause gegangen, und da war diese Flut an Gefühlen, die ich einfach loswerden musste. Innerhalb weniger Stunden hatte ich die Grundmelodie und die ersten Zeilen des Textes fertig. Es ist ein alternativer deutscher Rock/Pop geworden, weil diese Musikrichtung für mich die perfekte Energie hat, um wachzurütteln und Dinge beim Namen zu nennen. Der Song soll aufrütteln, laut sein und die Menschen dazu bringen, nicht wegzuschauen, sondern aktiv zu werden. Kinderschutz ist nicht nur die Verantwortung von Institutionen – das betrifft uns alle.
Was erhoffst du dir von der Veröffentlichung des Songs und wie kann Musik deiner Meinung nach zum gesellschaftlichen Wandel beitragen?
Ich hoffe, dass der Song Gehör findet und Menschen dazu inspiriert, sich stärker für den Kinderschutz zu engagieren. Musik hat die Kraft, Menschen zu verbinden und Themen ins Bewusstsein zu rücken, die sonst oft übersehen werden. Gerade Rockmusik hat historisch gesehen oft als Stimme für gesellschaftliche Veränderungen gedient. Ich wünsche mir, dass mein Song Teil einer Bewegung wird, die mehr Aufmerksamkeit auf das Thema lenkt. Wenn nur ein paar Menschen nach dem Hören des Songs darüber nachdenken, was sie selbst tun können, um Kinder zu schützen, dann habe ich schon viel erreicht.