In Obhut – wenn die eigenen Eltern zur Gefahr werden
Bremer Filmemacher dreht Dokumentationsfilm im Kinderheim Kleine Strolche
Im Jahr 2019 gab es in Deutschland fast 50000 Inobhutnahmen. Die häufigsten Gründe für diese vorläufigen Schutzmaßnahmen des Jugendamtes sind Überforderung der Eltern, Anzeichen für körperliche und/oder psychische Kindesmisshandlung oder Vernachlässigung. Der Bremer Filmemacher Frank Bauer hat sich diesem immer aktuellen Thema angenommen und eine Dokumentation im Kinderheim Kleine Strolche gedreht, in dem traumatisierte Kinder zwischen 0 und 6 Jahren Schutz finden.
„Mir war es wichtig, das Thema Kinderschutz ein Stück mehr in die Öffentlichkeit zu bringen“, so Frank Bauer, der selbst einen 6-jährigen Sohn hat. „Viele Menschen denken, Misshandlungen und Vernachlässigungen finden nur in speziellen Gesellschaftsschichten statt. In der Inobhutnahme habe ich gesehen – dies ist ein Irrglaube. Wir alle sollten immer und überall Augen und Ohren offenhalten und Kindern eine Stimme geben.“
Mit dem Blick in den Alltag des Kinderheims Kleine Strolche und vielen Gesprächen mit Erziehern und Therapeuten ist es Frank Bauer gelungen, einen sensiblen Einblick in das Leben im Kinderheim zu geben und auch Perspektiven zu zeigen, wie Kinder seelisch aufgebaut, therapiert und auf das zukünftige Leben vorbereitet werden.
Das Kinderheim Kleine Strolche in Asendorf wurde 2008 gegründet und ist eines der wenigen Häuser in Deutschland mit Spezialisierung auf schwer traumatisierte und medizinisch herausfordernde Kinder. Heute stehen insgesamt 43 Plätze zur Verfügung, wo in Obhut genommene Säuglinge und Babys zur Ruhe kommen, Geschwistergruppen sich zusammen sicher fühlen, seelisch erkrankte Kinder einen familienanalogen Ort zum Aufwachsen finden oder Mütter mit ihren Kindern gemeinsam begleitet werden.
Pressekontakt Kleine Strolche:
- Dr. Sonja Risse
- 0 42 51 – 98 37 05-0
- risse@kinderheim-kleine-strolche.de